Pressemitteilung (13.07.2022)

SCHWALBE REIFENRECYCLING


DER GROSSE KREIS SCHLIESST SICH

Als erstem Fahrradreifenhersteller weltweit ist es Schwalbe gemeinsam mit seinen Kooperationspartnern
gelungen, einen innovativen und ganzheitlichen Reifenrecyclingprozess zu entwickeln.
Es ist eine absolute Weltneuheit: Seit fast 50 Jahren entwickelt und produziert Schwalbe hochwertige Fahrradreifen, den passenden für jede/n Radfahrer:in. Das Thema Nachhaltigkeit steht seit dem ersten Reifen als eine der wichtigsten Eigenschaften und Werte bei Firmengründer Ralf Bohle ganz oben an – damals hieß es Langlebigkeit. Seitdem beschäftigen sich unterschiedlichste Teams mit großer Energie damit, wie man gebrauchte Fahrradreifen wiederverwerten könnte.
Nach jahrzehntelanger Forschung sowie einem aufwendigen Pilotprojekt ist Schwalbe in enger Zusammenarbeit mit seinen Kooperationspartnern jetzt der große Durchbruch gelungen. Als erster Fahrradreifenhersteller weltweit hat Schwalbe gemeinsam mit dem Recyclingspezialisten Pyrum Innovations und der Technischen Hochschule (TH) Köln einen innovativen und ganzheitlichen Recyclingprozess entwickelt, um Gebrauchtreifen aller Marken wiederzuverwerten – ganz ohne Abfall. Das stellt einen Quantensprung in Sachen Umweltbewusstsein und ökologischer Verantwortung dar.
Bislang wurden gebrauchte Fahrradreifen verbrannt, wobei die Rohstoffe verloren gehen und klimaschädliches CO2 ausgestoßen wird. Nun entstehen aus gebrauchten Reifen wieder Neue – der Prozess spart 80% CO2 ein. Der große Kreis schließt sich.

PYRUM: VOM START-UP ZUM RECYCLING
PYROLYSE PIONIER
Die Pyrolyseidee entstand unter Studenten in einer Gartenhütte. Gründer Pascal Klein entwickelte daraus ein Start-Up, das heute an der Börse notiert und Pionier im Pyrolyseprozess ist. Pyrum führt derzeit die einzige Reifen-Pyrolyseanlage weltweit, die das ganze Jahr produziert.
„Während die Altersgenossen die Nächte durchfeierten, schraubten die Studenten verstopfte Leitungen auseinander, wechselten Heizelemente aus oder drehten an einer der vielen Stellschrauben, die an so einer Industrieanlage zu justieren sind – bis alles ineinandergriff. Während seine Freunde ihr Wissen als Ingenieure und Chemiker einbrachten, war es Kleins Beharrlichkeit, die zum Gelingen des Projekts beitrug.“ 
Spiegel Online, 26.06.2022

SO FUNKTIONIERT DIE PYROLYSE
1. Vorab: Zerkleinerung: Gebrauchte Reifen werden in vier Stufen geschreddert und getrennt. 
Resultate: Gummigranulat, Textilfaser und Stahl
2. Pyrolyse: Gummigranulat kommt in den Pyrolyse- Backofen bei 700° unter Sauerstoffausschluss.
Resultate: 
Gas: versorgt die gesamte Pyrolyseanlage mit Strom (läuft komplett autark)
Öl: geht zu BASF und wird beispielsweise in Textilfasern genutzt
Pyrolysekoks: Weiterverarbeitung zu RCB (recovered Carbon Black) und Wiedereinsatz in neuen Schwalbe Produkten

SCHWALBE & TH KÖLN
RECYCLING FORSCHUNGSPARTNER
FORSCHUNG FÜR NACHHALTIGE QUALITÄT UND SICHERHEIT
„Recycling nicht um jeden Preis – erst wenn die Qualität der recycelten Materialien dem notwendigen Niveau entsprechen, mit dem wir wieder Schwalbe-Qualität produzieren können, sind wir mit dem Ergebnis zufrieden. Deshalb forschen wir so intensiv mit dem Team der TH Köln und Sebastian Bogdahn“, erzählt Holger Jahn, Schwalbes COO. „Das für die Reifenproduktion wichtige vCB soll in Zukunft komplett durch rCB ersetzt werden.“
Recycelte Materialien sind nicht immer von gleicher Qualität wie ihre Ursprungsmaterialien. Dies ist für den Erfolg des Projektes, neue Fahrradreifen aus gebrauchten herzustellen, jedoch ein Muss. Daran wird sehr hart gearbeitet und geforscht. Der Reifen am Fahrrad ist ein sicherheitsrelevantes Bauteil und der einzige Kontaktpunkt zwischen Fahrer:in und Untergrund.
Gerade bei viel höheren Belastungsansprüchen an Fahrradreifen heute muss die Schwalbe-Qualität und Performance die gleiche sein. Prof. Dr. Malek und das Team um Sebastian Bogdan wirken dabei proaktiv an der Entwicklung des Fahrradreifen-Recyclingprozesses mit, um mittels Pyrolyse hochwertiges rCB aus dem Gummigranulat gebrauchter Reifen zu erzeugen. Prof. Dr. Katrakova-Krüger erforscht in ihren Materialstudien, ob und wie man mit dem rCB in der passenden Gummimischung wieder hochwertige Fahrradreifen produzieren kann. Für Ihre Forschungsarbeiten hat sie bereits den Transferpreis der TH Köln für das Forschungsprojekt zum Fahrradreifen- Recyclingprojekt erhalten. Die Zusammenarbeit mit Pyrum und all ihren bisherigen Erfahrungen im Bereich Pyrolyse sind dabei ein wichtiger Punkt für die nächsten Entwicklungsschritte.
„Als Familienunternehmen haben wir daran seit Jahrzehnten geglaubt, Durchhaltevermögen bewiesen und viel in das Projekt, Forschung und Personal investiert. Wir haben Großes vor und wollen als Pioniere mit unseren innovativen Recyclinglösungen HändlerInnen und Kunden mitnehmen.“ sagt Firmengründer Frank Bohle.

Weitere Informationen

SCHWALBE | Ralf Bohle GmbH
Presseabteilung
Otto-Hahn-Straße 1 | 51580 Reichshof-Wehnrath
Telefon: +49 22 65 109-0 | presse@schwalbe.com
www.schwalbe.com

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