PRODUKTTEST MARATHON ALMOTION
NICHT PLATTZUKRIEGEN – DER MARATHON ALMOTION IM LANGZEITTEST
Lang ist es her. Juni 2016 habe ich ein Paket der Firma Schwalbe erhalten. Darin befanden sich unter anderem zwei Marathon Almotion für mein Reiserad Projekt. Das Ziel: Skandinavien. Zum Abschluss der Ausbildung zum Zweiradmechaniker unterstützte mich Schwalbe mit diesen Reifen.
SETUP
- Reifen: Marathon Almotion
- Breite: 55-559
- Luftdruck: 2-4 Bar
- Ausführung: Evolution Line
- Seal: Tube
DAS PROJEKT
Zum Abschluss der Ausbildung arbeitete ich an einem Reiserad. Ziel war ein superstabiles Reiserad, gewappnet für alle Bedingungen, alles austauschbar und ohne Kompromisse. Zur damaligen Zeit war die Wahl zu einem 26“ Reifen offensichtlich. Heute würde ich vielleicht auch auf 27,5“ umsteigen doch zu dem Zeitpunkt war es noch zu früh dafür. Wie das Rad, sollte auch der Reifen allem standhalten, was sich uns entgegenwerfen sollte. Mein erstes Ziel war es etwas planlos nach Skandinavien zu radeln und vor allem Norwegen zu bereisen. Dabei ist wichtig zu betonen, dass es keinen exakten Plan für die Route gab. Also Rad mit allem beladen, was man so glaubt zu brauchen und ab in den Norden.

REIFENOPTIONEN
WELCHER IST DER RICHTIGE FÜR EIN ECHTES RAD-ABENTEUER?
Es gab eine Variation an Reifen, welche für die Tour infrage kamen. Der Marathon, Marathon Mondial und Marathon Almotion, waren allein die Modelle von Schwalbe, die für mich in Frage kamen. Am Ende entschloss ich mich dann auch für Schwalbe-Reifen, weil ich während meiner Arbeit als Zweiradmechaniker fest von den Produkten, dem Unternehmen und den Servicequalitäten von Schwalbe überzeugt wurde. Ein Mitarbeiter aus dem Support riet mir zum Almotion oder Mondial. Beide Reifen kannte ich. Die Mondials sind bis heute oft auf Fahrrädern der Firma Fahrradmanufaktur verbaut und die Almotions sieht man regelmäßig auf den Idworx Tourenräder. Letzten Endes fiel die Entscheidung auf den Almotion, obwohl ich im Nachhinein zugeben muss, dass der Mondial ebenfalls gut gepasst hätte.
DER UNTERGRUND
WAS EINEN AUF SO EINER TOUR ERWARTET
Die ersten 1.000 km hat der Reifen nur Asphalt gesehen. Doch gerade weil ich gerne spontan umplane, landeten wir in Norwegen schnell auf den ersten unasphaltierten Wegen. Dabei waren von Lawinen verschluckte Straßen, verschwundene Waldwege, Trails durch endlose Wälder, die ich auf den Karten fälschlicherweise als Straßen interpretiert hatte und viele weitere Wege, die eigentlich nicht für ein Fahrrad vorgesehen sind. Dennoch, der Almotion hat standgehalten, und wie. Von Bergen bis Stockholm hatte ich nicht einen Platten. Nach den ersten 2.500km war mein Rad dann erst einmal wieder in Köln und damit auch die Reifen, ohne einen Platten und ohne erkennbare Macken.
In Köln bin ich wieder viel auf dem Rad gefahren und habe auch noch die ein oder andere kürzere Tour gemacht, z.B. durch Belgien, Luxemburg und Deutschland. Hier habe ich auch nochmal ein paar tausend Kilometer gesammelt, sowohl im Stadtverkehr als auch abseits der Straßen. Der Reifen hält, trotz Splitter, Dornen und mehr.

Der Härtetest für die Reifen kam dann 2021. Denn dieses Jahr habe ich zum Großteil in Finnland verbracht. Zwischen -28° und +30° Celsius wurde den Reifen erneut alles an Extremen entgegengeworfen. Hinzu kamen um die 4.000 bis 5.000km, wieder auch viel auf unasphaltierten Straßen. Fünf Monate ging es dann auch durch den Schnee, ohne einmal Asphalt zu sehen und anschließend musste sich der Almotion durch Matsch, Sümpfe und Schotter kämpfen, bevor es wieder auf den Asphalt ging.
All das überstand der Almotion, ohne zu meckern. Da sich der Almotion auch bei 2 Bar Luftdruck noch hervorragend fahren lässt, bietet er selbst im Schnee viel Grip und macht Spaß zu fahren. Man sollte dennoch Vorsicht beim Fahren walten lassen. Der Reifen hat seine Grenzen bei Glatteis. Doch ist man gegen Eis mit den meisten Reifen machtlos, es sei dann man hat Spikes.
Trotzdem, ca. 1.500km später, habe ich den Winter auf dem Rad bestens überstanden und war sowohl im Frühling als auch im Sommer 21 stets auf dem Rad unterwegs. Auch hier performte der Almotion zuverlässig und begleitete mich auf einer Radtour durch Finnland und Schweden. Mal wieder kann man sagen.
WÜRDE ICH HEUTE WIEDER DEN ALMOTION KAUFEN?
Jederzeit! Doch obwohl mich der Almotion 6,5 Jahre und ca. 11.000 km ohne einen Platten später immer noch schwer begeistert, würde ich aktuell gerne den Marathon Mondial im Langzeittest ausprobieren. Da ich in den letzten Jahren zunehmend Gefallen an den Herausforderungen in der Natur gewonnen habe und mich gerne an meinem Limit bewege, möchte ich mich sowohl im Schnee als auch noch weiter abseits von jeglicher Zivilisation (und damit auch Straßen) bewegen. Dafür bietet mir der Mondial mit seinem etwas stärker ausgeprägten Profil mehr Möglichkeiten und optisch sieht er ebenfalls etwas kantiger aus, passend zu den Expeditionen, die ich in naher Zukunft geplant habe.